Als Erich Kästner in den 1930er-Jahren das Fliegende Klassenzimmer schrieb, ahnte er noch nichts von den Herausforderungen, denen sich Schulen heute gegenüber stehen.
Für ihn war es ein Rahmen für die Abenteuer, die seine Protagonisten bestanden. Heute gibt es in den Klassenzimmern keine Lehrer mit Rohrstock und keine Holzbänke mehr. Und auch die Tafeln verschwinden langsam.
Das moderne Klassenzimmer soll das Lernen erleichtern. Wissen ist längst über mehr Kanäle verfügbar als über Lehrer und Schulbücher. Was ein Lehrkörper vor fünf Jahren studiert hat, kann heute schon überholt sein. Moderne Unterrichtsräume sollen Schülerinnen und Schülerinnen ermöglichen, Erlerntes zu besprechen.
Arbeitsgruppen statt Frontalunterricht
Das fängt bei der Bestuhlung an. Tische und Stühle werden so platziert, dass man in Gruppen arbeiten kann und nicht alle auf die Tafel schauen müssen. Lehrer gehen zu den Tischgruppen und lassen sich Ergebnisse der Arbeitsgruppen zeigen.
Statt der Tafel gibt es interaktive Whiteboards, die Videos und Bilder zeigen können. Die Kinder und Jugendlichen können sich die Medien auf ihre Computer, Handys oder Tablets laden.
Die technische Entwicklung wird weitergehen, und die Zukunft dürfte in der virtuellen Realität liegen. Hier kann man noch weiter in eine Materie eintauchen, zum Beispiel in die Welt von Kaiser Karl, um als Avatar Teil seines Gefolges zu sein.
Im Bereich der Biologie können virtuelle Reisen durch den Körper unternommen werden, in der Chemie lassen sich gefahrlose Experimente in einem digitalen Labor unternehmen – ohne dass etwas explodieren kann. Und im Kunstunterricht benutzt man digitale Tonerde, um damit eine Skulptur zu machen.
Lediglich Fächer wie Sport, Handwerken oder Kochen werden wohl noch im realen Leben stattfinden.